Ladung sichern – aber richtig!

Zum Lehrgang Ladungssicherung trafen sich Anfang November THW-Kräfte aus den Ortsverbänden Duisburg, Düsseldorf, Haan Hilden und Solingen im Ortsverband Düsseldorf. Ebenso nahmen Kameraden der Feuerwehr Duisburg an dem Lehrgang teil.

Georg Leurs, Polizeihauptkommissar (PHK) der Autobahnpolizei Düsseldorf, führte kurzweilig durch die Theorie. Gespickt mit vielen Beispielen aus seiner alltäglichen Arbeit mit Schwerlastverkehr und Gefahrgut im sogenannten Verkehrsdienst, lockerte er die Theorieeinheit auf. 

Ladeeinheiten

Im allgemeinen Teil ging es zunächst um die Definition einiger Grundbegriffe. „Was ist eine Ladeeinheit?“ und „Wie bilde ich eine Ladeeinheit?“ waren nur zwei der Fragen, denen sich die Teilnehmer stellen mussten. Viele der gezeigten Beispiele von PHK Leurs ließen sich auch auf das THW übertragen und schnell zeigten sich bei den Teilnehmern Ideen zur besseren Ladungssicherung.

Recht

Wo ist eigentlich geregelt, ob und wie Ladung gesichert werden muss? Diese Frage wurde im Teil rechtliche Grundlagen beleuchtet. Neben der Straßenverkehrsordnung (StVO) - die das Verhalten im Straßenverkehr regelt – und der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) – in der technische Einrichtungen am Fahrzeug beschrieben werden - setzten sich die Teilnehmer mit der VDI Richtlinie 2700 – „Wie sichere ich Ladung?“ - bzw. 2701 – mit welchen Mitteln kann Ladung gesichert werden - auseinander.

Ebenso wurden die rechtlichen Folgen von Unfällen durch unsachgerechte Ladungssicherung angesprochen. PHK Leurs machte dabei die Dringlichkeit der korrekten Ladungssicherung deutlich, in dem er die Paragraphen 222 (Fahrlässige Tötung) und 229 (Fahrlässige Körperverletzung) aus dem Strafgesetzbuch ansprach.

Auch die Tücken der Ladungssicherung wurden nicht ausgelassen. So wies Leurs explizit darauf hin, dass Verstöße gegen die korrekte Ladungssicherung im Gefahrgutbereich grundsätzlich härter bestraft werden als normale Verstöße. Das gilt auch, wenn das Gefahrgut korrekt gesichert ist, jedoch die umliegende normale Ladung nicht.

Gefahrstoff vs. Gefahrgut

Wo liegt der Unterschied zwischen Gefahrstoffen und Gefahrgütern? Gerade im Hinblick auf mögliche Einsatzszenarien ein nicht zu vernachlässigender Unterschied, da es keine Vorschrift gibt, nach der Gefahrstoffe beim Transport gekennzeichnet werden müssen.

Kräfte, Reibung und Formeln

Ladung ist dann richtig gesichert, wenn sie bei einer Vollbremsung mit starker Ausweichbewegung auf schlechten Straßenverhältnissen nicht verrutscht. Aber welche Kräfte wirken dabei? Und welche Kraft bewirkt was? Gemeinsam näherte man sich Gewichts-, Beschleunigungs-, Brems-, Flieh-, Reib-, Vorspann- und Sicherungskraft. Alle diese Kräfte müssen bei der korrekten Ladungssicherung richtig beurteilt werden.

Gerade bei den vielen unterschiedlichen Fahrzeugen und Anhängern in den Ortsverbänden kommt es immer darauf an, die fahrzeugspezifischen Belastbarkeiten zu kennen und auch zu beachten.

Was ist Niederzurren und was direktes Verzurren? Wie sind Zurrpunkte gekennzeichnet und wie viele Zurrpunkte kann ich sinnvoll anbringen? Anhand von Beispielen aus der Arbeit der Autobahnpolizei wurde angewendete Ladungssicherung gemeinsam beurteilt.

Form- vs. Kraftschluss

Wann spricht man von einem Kraftschluss und wann ist es ein Formschluss? Gemeinsam erarbeitete man die Unterschiede zwischen Nieder-, Diagonal-,Schräg-, Horizontal-, Umreifungs- und Schlingenzurrung, sowie das Festsetzen von Ladung.

An Beispielrechnungen konnten die Teilnehmer zum Abschluss das gelernte anwenden. Auch hier wurde noch einmal deutlich, dass mit geeigneten Hilfsmitteln auch schwere Ladungsteile schnell und verhältnismäßig einfach korrekt gesichert werden können.

Der Praxischeck

Um das theoretisch Erlernte in die Praxis umzusetzen, nahmen die Teilnehmer die mitgebrachten LKW genauer unter die Lupe. Schnell kamen bei den Teilnehmern erste Fragen auf und wurden in der Gruppe besprochen und direkt korrigiert. Eine gute Möglichkeit, das eigene Fahrzeug einmal fachmännisch im Hinblick auf die Ladungssicherung beurteilen zu lassen und hilfreiche Verbesserungsvorschläge zu bekommen.

In einer abschließenden kleinen Übung galt es dann, Ladung auf einem für die meisten Teilnehmer unbekannten Fahrzeug korrekt zu sichern.


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