Der Pootbach – ein großer Teil der Duisburger kennt erst seit Dienstag seinen Namen, denn eigentlich fließt dieser kleine Bach eher idyllisch und unscheinbar als bedrohlich durch die Siedlungen in Duisburg-Neudorf. Trotzdem wurde er am Dienstag zu einer Gefahr für die Anwohner. Innerhalb kürzester Zeit führte er durch das Unwetter Hochwasser und drohte Wohngebiete zu überschwemmen.
Gegen 17 Uhr rückten die ersten Einheiten des OV Duisburg aus, um die Feuerwehr zu unterstützen. Beide Technischen Züge (TZ) begaben sich zum Pumpen und zur Deichverteidigung an die Einsatzstelle Pootbach, während die Fachgruppe Räumen mit ihrem Kipper und Bergeräumgerät (BRmG) an der Feuerwache 3 die erste Sandsackfüllanlage in Betrieb nahm. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wurden Sandsäcke gefüllt und per LKW-Shuttle an die Einsatzstelle verbracht.
Neben dem bei der Feuerwehr befindlichen Fachberater wurde einer der Technischen Berater Hochwasserschutz und Deichverteidigung des OV Duisburg angefordert und stand der Feuerwehr vor Ort bei der Umsetzung der Einsatzmaßnahmen beratend zur Seite.
Das Ausmaß des Hochwassers und der Kampf gegen die Zeit machten Alarmierungen der umliegenden THW Ortsverbände nötig. Nach und nach wurden weitere TZ aus den Ortsverbänden Ratingen, Velbert, Hilden und Haan zur Hilfe gerufen. Lotsenfahrzeuge des OV Duisburg leiteten die Einheiten nach ihrem Eintreffen zum Bereitstellungsraum am Einsatzort und zu den beiden Feuerwachen.
Der OV Velbert unterstützte mit der Fachgruppe Beleuchtung die Ausleuchtung der Einsatzstelle Pootbach. Weiterhin übernahm der Velberter Zugtrupp die Führung der THW- und Feuerwehrkräfte auf Feuerwache 7 nach der dortigen Einrichtung eines zweiten Sandsackfüllplatzes. Wichtigstes Instrument jedoch blieb die Manpower der vielen Helferinnen und Helfer.
Währenddessen liefen die Maßnahmen am Pootbach auf Hochtouren. Neben der Erstellung eines Deiches aus den angelieferten Sandsäcken, verbauten die Einsatzkräfte mit Schaufeln und Schubkarren mehrere Tonnen Schotter. Zäune wurden kurzerhand demontiert und Hecken beschnitten, um mit einem durchgehenden Deich den Schutz vor dem Wasser sicherstellen zu können.
Für das leibliche Wohl aller Helferinnen und Helfer am Pootbach sorgte das Küchenteam des OV Duisburg, das die Nacht hindurch immer wieder Essen an die Transportfahrzeuge übergab.
Zur Ablösung des Duisburger Leitungs- und Koordinierungsstabs standen bei Nacht die THW-Kräfte des OV Solingen aus dem Führungstrupp der Fachgruppe Führung/Kommunikation zur Verfügung. Ein weiterer aus Solingen in Bereitschaft versetzter TZ kam nicht mehr zum Einsatz. Gegen halb acht am Mittwochmorgen konnte der Einsatz beendet werden. Die Einheiten rückten nach und nach in ihre Ortsverbände ab, wo die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt wurde.
Insgesamt waren am Pootbach 130 THW-Einsatzkräfte aus dem Geschäftsführerbereich Düsseldorf im Einsatz, sowie viele weitere hundert Kräfte der Feuerwehren Duisburg und Ratingen. Es wurden 125 Tonnen Sand und 50 Tonnen Schotter verbaut, die in sieben Touren durch einen Muldenkipper mit der Hilfe einer Blaulicht-Eskorte angeliefert wurden.