Das THW im Ausland

Zu den Hauptaufgaben des THW zählt auch die technische Hilfe im Zivilschutz im Ausland. Seit mehr als 60 Jahren leistet das THW inzwischen technische Hilfe rund um den Globus.

1953 führte eines der verheerendsten Hochwasser der Geschichte zum erste Auslandseinsatz für THW-Kräfte in den Niederlanden. Inzwischen folgten mehrere hundert Einsätze, in denen Erdbebenopfer gerettet, Menschen in Katastrophengebieten mit Trinkwasser versorgt oder der Wiederaufbau nach Bürgerkriegen oder Naturkatastrophen unterstützt wurde.

Hierfür hält das THW spezielle Auslandseinheiten vor, die je nach Bedarf auf Anforderung des Auswärtigen Amtes in den Einsatz entsendet werden.

SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland)

Die SEEBA wurde auf der Grundlage der bei der Erdbebenkatastrophe in Mexiko 1985 gewonnenen Erfahrungen entwickelt. Sie erfüllt die Qualitätskriterien der International Search an Rescue Advisory Group (INSARAG) der Vereinten Nationen und hatte mittlerweile vielfach Gelegenheit, ihre einsatztaktische Berechtigung und konzeptionelle Schlüssigkeit unter Beweis zu stellen, so zum Beispiel nach schweren Erdbeben in Indien, der Türkei, im Iran und in Pakistan.

 

SEEWA (Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland)

Im Ausland werden die Einsatzkräfte der SEEWA gerne auch als "Water People" bezeichnet. Mit der SEEWA kann das THW schnell auf aktuelle Gefahrenlagen im WASH-Bereich (Water, Sanitation and Hygiene) reagieren. Zu den Aufgaben der SEEWA zählen die Erkundung, die mobile Trinkwasserversorgung, die Wasserabgabe, die Wasseranalyse, die Instandsetzung zerstörter Wasserversorgungssysteme wie zum Beispiel Brunnen, die Sicherstellung einfacher Sanitärversorgung und die fachtechnische Beratung.

SEE-Lift (Schnell-Einsatz-Einheit für Logistikabwicklung im Lufttransportfall)

Die SEE-Lift gewährleistet die schnelle Luftverlastung der Einsatzeinheiten und des Materials, die im Rahmen eines Einsatzes ins Ausland verlegt werden. Sie arbeitet dabei eng mit dem jeweiligen Flughafen zusammen und achtet besonders auf die Einhaltung aller Vorgaben und Bestimmungen. Insbesondere obliegt der SEE-Lift die Gefahrgut- und Zollabwicklung im Einsatzfall.

High Capacity Pumping Modules (HCP)

Bei Hochwasser und Überflutungen kommt es auch international auf schnelle Hilfe an. Das THW stellt hierfür im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens acht High Capacity Pumping Modules (HCP) zur Verfügung, die unter anderem über Hochleistungspumpen mit einer Leistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute verfügen.

Emergency Temporary Shelter (ETS)

Mit dem EU-Modul "Emergency Temporary Shelter" (ETS), das in einem Gemeinschaftsprojekt mit der schwedischen Zivilschutzbehörde MSB entwickelt und aufgestellt wurde, können in kurzer Zeit Not- und Behelfsunterkünfte für bis zu 1.000 Personen aufgebaut werden. Dafür stehen neben 200 Zelten sanitäre Einrichtungen, Stromgeneratoren, Beleuchtungs- sowie Trinkwasseraufbereitungsanlagen zur Verfügung.

Standing Engineering Capacity (SEC)

Die "Standing Engineering Capacity" (SEC) hat sich auf den Auf-, Aus- und Rückbau von Camps für Friedenskräfte spezialisiert. Vorranginge Einsatzoptionen sind UN-Friedensmissionen. Darüber hinaus kann die SEC zur humanitären Soforthilfe oder im Katastrophenschutz eingesetzt werden. Dafür besteht das Team aus Experten unterschiedlichster Handwerke, Bauwesen, IT-/Telekommunikation, Administration und Logistik.

Technical Assistance Support Teams (TAST)

Zur Erkundung von Erkundung- und Koordinierungsteams hält das THW als Partner im EU-Mechanismus technische Unterstützungsteams (Technical Assistance Support Teams - TAST) bereit. Ihre primäre Aufgabe ist es, EU-Erkundungs- und Koordinierungsexperten zu begleiten und deren Arbeitsfähigkeit im administrativen, technischen und logistischen Bereich sicherzustellen.