21.12.2017, von Daniel Claus, OV Ratingen

Dammbruch verhindert!

Das Technische Hilfswerk (THW) verhinderte gemeinsam mit der Feuerwehr einen Dammbruch in Ratingen-Hösel. In der Zeit von 18.-21.12.2017 wurde durch ehren-amtliche Einsatzkräfte mittels Hochleistungspumpen der Wasserpegel gesenkt, die Einsatzstelle ausgeleuchtet, zwei Bäume gesprengt, der Einsatz der THW-Kräfte koordiniert und die Einsatzleitung von einem Technischen Berater Hochwasserschutz und Deichverteidigung unterstützt. Am Einsatz waren Helferinnen und Helfer aus den Ortsverbänden Duisburg, Heiligenhaus/Wülfrath, Mülheim/Ruhr, Ratingen und Solingen beteiligt.

Am Montagabend erreichte das THW Ratingen die Anforderung von der Feuerwehr, die Hochleistungspumpe der Stadt nach Ratingen-Hösel zu bringen und dort zu betreiben. Ein Damm eines Teiches war in Folge eines defekten Abflusses überspült worden und drohte zu brechen. Die Pumpe sollte für eine Entlastung des Dammes sorgen. Sollte der Damm brechen, könnten sich mehr als 25.000 Kubikmeter Wasser in Richtung einiger Privathäuser in Ratingen und eines Gewerbegebietes in Essen ergießen. Neben der städtischen Pumpe des THW Ratingen war auch die Pumpe des Löschzuges Hösel vor Ort. Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen, die zweite Bergungsgruppe und die Feuerwehrkräfte arbeiteten routiniert und Hand in Hand. Koordiniert wurden die THW-Kräfte durch den Ratinger Zugtrupp, welcher im Einsatzverlauf streckenweise auch durch einen Zugtrupp aus Duisburg abgelöst wurde.

Im Einsatzverlauf untersuchte ein Technischer Berater für Hochwasserschutz und Deichverteidigung den Damm. Die Ergebnisse lieferten für die Einsatzleitung der Feuerwehr wertvolle Informationen um weitere Maßnahmen zu ergreifen. Somit wurde durch das THW sichergestellt, dass für den kompletten Einsatzverlauf ein entsprechender Berater vor Ort war. Neben zwei Experten aus Ratingen kamen auch zwei Helfer aus Duisburg in den Einsatz.

Ebenfalls wurde durch die Feuerwehr der Pegelstand im weiteren Bachlauf, in den das abgepumpte Wasser eingeleitet wurde, permanent überwacht, um so auch dort eine weitere Gefährdung der Anlieger auszuschließen.

Am Dienstag wurde festgestellt, dass zwei Bäume die Standfestigkeit des Dammes gefährden. Diese wurden durch die Fachgruppe Sprengen des THW Ratingen gesprengt, da eine Fällung mit Kettensägen zu gefährlich gewesen wäre. Ebenfalls sollte am Dienstag die Pumpleistung an der Einsatzstelle erhöht werden, um die Entlastung des Dammes schneller voran zu bringen. Daher wurde die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Mülheim/Ruhr hinzugezogen. Somit förderten drei Hochleistungspumpen das Wasser aus dem Teich, um den Druck auf den Damm zu verringern.

Am Mittwochnachmittag war der Damm soweit entlastet, dass von Fachfirmen damit begonnen werden konnte, den nicht mehr funktionierenden Ablauf des Teiches wieder instand zu setzen. Um die Arbeiten im Gefahrenbereich auch in der Nacht möglichst sicher zu gestalten wurde die Fachgruppe Beleuchtung aus dem Ortsverband Heiligenhaus/Wülfrath angefordert, um die Einsatzstelle großflächig auszuleuchten. Ebenfalls brachte das THW Solingen im Tagesverlauf weitere Ausstattung für die Pumpen.

Nach dem Abschluss der Reparaturarbeiten wurden die Pumparbeiten eingestellt. Es galt zu beobachten, ob die Maßnahmen Erfolg hatten. Daher waren alle Pumpen weiter in Bereitschaft. Insgesamt war der Wasserpegel seit Einsatzbeginn um gut dreihundert Zentimeter gesenkt worden. In einer letzten großen Lagebesprechung am Donnerstagmorgen wurde festgestellt, dass die Maßnahmen das Ziel erreicht haben: der Dammbruch wurde verhindert! Die Einsatzkräfte konnten mit dem Rückbau der Ausstattung beginnen. Da die Einsatzstelle nur mittels geländegängiger Fahrzeuge zu erreichen war, stellte sich noch einmal eine logistische Herausforderung. Ebenfalls sorgte die starke Verschmutzung der Ausstattung für viel Arbeit welche sich bis in die Abendstunden zog.

Das THW Ratingen bedankt sich bei allen Beteiligten für die professionelle und reibungslose Zusammenarbeit. Ganz besonders gilt der Dank den ehrenamtlichen Kräften für die geleistete hervorragende Arbeit sowie den Familien und Arbeitgebern, die in der Zeit des Einsatzes auf die Helferinnen und Helfer verzichten mussten.


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